Fatigue bei MS – was die Wissenschaft weiss und wie Zellenergie helfen kann

Eine Hand mit Nahrungsergänzungsmittel

Fatigue zählt zu den häufigsten und belastendsten Symptomen bei Multipler Sklerose. Sie kann den Alltag, die Konzentration und die Lebensqualität stark beeinflussen – oft unabhängig davon, wie stark die MS selbst ausgeprägt ist.

An einer Veranstaltung der Schweizerischen MS-Gesellschaft mit dem Titel «Fatigue: Ursachen und Umgang» informierte Dr. med. Zina-Mary Manjaly, Leitende Oberärztin an der Schulthess Klinik und ETH Zürich, was die Schulmedizin über die Entstehung von Fatigue weiss. Sie nannte vier mögliche Erklärungsansätze, die sich gegenseitig ergänzen:

  1. Läsionen in Hirnregionen, die für Wachheit zuständig sind, können die Aktivität und Leistungsfähigkeit direkt reduzieren.
  2. Entzündungen im Gehirn hemmen die Ausschüttung sogenannter Monoamine (z. B. Dopamin oder Noradrenalin), was die Wachheit und Motivation senken kann.
  3. Kompensationsmechanismen im Gehirn führen dazu, dass zusätzliche Areale aktiviert werden – das erhöht den Energieverbrauch und kann schneller zu Erschöpfung führen.
  4. Eine veränderte Körperwahrnehmung könnte ebenfalls beteiligt sein: Das Gehirn versucht, den Körper in einem inneren Gleichgewicht (Homöostase) zu halten. Wird über längere Zeit ein Ungleichgewicht wahrgenommen (Dyshomöostase), kann daraus ein anhaltendes Fatigue-Erleben entstehen.

Ganzheitliche Therapieansätze

Unabhängig von der Ursache bleibt die zentrale Frage: Welche Therapie gibt es für Fatigue bei MS?

Die Referentin Dr. Manjaly räumt ein, dass es wenig wissenschaftliche Evidenz für die Wirkung von bestimmten Medikamenten gibt. Wenn Ärztinnen oder Ärzte Medikamente bei Fatigue verschreiben, dann tun sie dies off-label – also ausserhalb des offiziell bewilligten Einsatzgebiets. Das bedeutet, das Medikament ist zwar zugelassen, wurde aber nicht speziell für die Behandlung von Fatigue bei MS geprüft.

Einige individuelle Therapieempfehlungen betreffen dann auch nicht-medikamentöse Ansätze. Vielversprechende Massnahmen sind: Energiemanagement, Kühlung, kognitive Verhaltenstherapie, Balance- und Krafttraining, Schlafhygiene, Achtsamkeitspraxis.

Energie auf Zellebene – der Einfluss der Ernährung

Ein weiterer Aspekt ist die Energieversorgung durch Mikronährstoffe über die Ernährung oder Nahrungsergänzungsmittel. Sie können den Stoffwechsel, die Mitochondrienfunktion und die Energieproduktion gezielt unterstützen.

So lieferst du deinen Zellen die Energie, die sie brauchen:

  • Nährstoffdichte, frische Lebensmittel mit Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien – sie fördern die Zellgesundheit und wirken oxidativem Stress entgegen.
  • Gesunde Fette (z. B. aus Nüssen, Avocado, Olivenöl oder fettem Fisch) – sie unterstützen Zellmembranen und wirken entzündungsregulierend.
  • Ausreichend Eiweiss – wichtig für den Erhalt der Muskelkraft, die Hormonbildung und die Regeneration.
  • Komplexe Kohlenhydrate (z. B. Hülsenfrüchte, Gemüse) – sie sorgen für eine stabile Energieversorgung ohne Blutzuckerspitzen.
  • Mikronährstoffe wie Magnesium, Coenzym Q10, B-Vitamine, Carnitin oder Alpha-Liponsäure – sie sind direkt an der Energieproduktion in den Mitochondrien beteiligt.

Mehr Energie beginnt mit Bewusstsein

Fatigue ist ein vielschichtiges Phänomen – biologisch, mental und emotional.

Wer lernt, die Signale des Körpers besser wahrzunehmen und bewusst mit Energie umzugehen, kann Schritt für Schritt mehr Stabilität finden. Ernährung, Bewegung, Schlaf und Selbstregulation greifen dabei ineinander.

In meinem Coaching begleite ich Menschen mit MS genau auf diesem Weg – mit individuell angepassten Strategien, um die eigene Energie zu verstehen, zu schützen und gezielt zu stärken.

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