Wie wir miteinander sprechen – und auch, wie wir mit uns selbst sprechen – kann unsere Gesundheit beeinflussen. Worte können stärken oder verletzen, beruhigen oder stressen. Sie können heilen.
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Im Podcast «Smarter leben» von Spiegel.de geht es in der Folge «Wie Worte unsere Gesundheit beeinflussen» genau darum. Lisa Holtmeier, Kommunikationscoachin und Autorin von Wortmedizin, erklärt darin, weshalb gesunde Sprache weit mehr ist als Höflichkeit – sie ist ein wichtiger Bestandteil unserer körperlichen und psychischen Gesundheit.
«Gesunde Kommunikation ist genauso wichtig für unsere Gesundheit wie Schlaf, ausgewogene Ernährung, Bewegung oder Meditation», sagt Holtmeier.
Wenn Worte körperlich wirken
Worte wirken direkt auf unser Nervensystem. Studien zeigen, dass kränkende oder abwertende Sprache dieselben Bereiche im Gehirn aktiviert wie körperlicher Schmerz, etwa bei einer Verbrennung. Das erklärt, weshalb wir bei einem verletzenden Satz manchmal sprichwörtlich «wie getroffen» reagieren.
Wertschätzende Kommunikation hat dagegen den gegenteiligen Effekt: Sie beruhigt das vegetative Nervensystem, senkt Puls und Cortisolspiegel und kann das Immunsystem stabilisieren. Das gilt sowohl im beruflichen Alltag als auch im privaten Umfeld.
Kleine Worte, grosse Wirkung
Im Podcast erklärt Holtmeier, dass schon kleine sprachliche Veränderungen grosse gesundheitliche Wirkung haben können.
So erzeugt das Wort «warum» oft unbewusst Stress, weil es Hierarchie herstellt und eine Rechtfertigung verlangt.
Auch «aber» kann das Gehirn in Alarmbereitschaft versetzen: «Es wertet das zuvor Gesagte ab», betont Holtmeier. Besser sei, Sätze mit «und gleichzeitig» zu verbinden. Das signalisiert Offenheit, führt zu klareren Aussagen und reduziert Stressreaktionen.
Diese bewusste Sprachwahl stärkt die emotionale Balance und kann helfen, Stresshormone zu regulieren – eine Fähigkeit, die für die langfristige Gesundheit von zentraler Bedeutung ist.
Wenn Kommunikation fehlt
Es ist leider gut möglich, dass Menschen in ihrem Leben ungesunder Kommunikation ausgesetzt sind: in der Familie, Schule, im Beruf. Die Verletzungen, die daraus entstehen, können auch Einfluss auf die Entstehung von Krankheiten haben. Der Weg zur Heilung muss entsprechend ebenso über die Sprache führen.
Auch Schweigen wirkt auf den Körper. Fehlende oder unklare Kommunikation erzeugt Unsicherheit, die das Gehirn mit inneren Geschichten und Befürchtungen füllt – das gefürchtete Gedankenkarussell. Das aktiviert das Stresssystem – selbst ohne ein einziges gesprochenes Wort.
Gemeinsam für Vertrauen
Holtmeier rät in schwierigen Situationen zu klärenden Fragen, um das Nervensystem zu beruhigen und Vertrauen aufzubauen.
«Mir ist wichtig, das richtig zu verstehen, deshalb habe ich noch eine Frage.»
Dieser einfache Satz kann helfen, Missverständnisse abzubauen und emotionale Sicherheit zu schaffen – ein wichtiger Faktor für seelische und körperliche Gesundheit.
«Wir teilen uns die Verantwortung für Kommunikation fifty-fifty», sagt Holtmeier. «Fünfzig Prozent liegen bei dir, dass du dich respektvoll und konkret ausdrückst, und fünfzig Prozent bei der anderen Person.»
Dieses Bewusstsein reduziert Schuldgefühle und Überforderung – beides Stressfaktoren, die sich direkt auf das Immunsystem auswirken können.
Wertschätzung als Heilmittel
Wertschätzung ist nicht nur eine soziale Geste, sondern eine biochemische Reaktion. Laut Holtmeier löst sie im Gehirn einen belebenden Cocktail aus Neurotransmittern aus – Dopamin, Serotonin und Oxytocin – die das Wohlbefinden fördern und das Stressniveau senken.
Wertschätzung gegenüber anderen stärkt Beziehungen, Wertschätzung gegenüber uns selbst stärkt die innere Stabilität. Beides wirkt wie eine präventive Gesundheitsmassnahme – jeden Tag, in jedem Gespräch.
Denn gesunde Kommunikation beginnt immer bei uns selbst: mit der Art, wie wir über uns denken, mit uns sprechen und für unsere Bedürfnisse einstehen.
Natürlich liegt auch mir als Coach viel an wertschätzender Kommunikation. In einem Gespräch schafft sie einen Raum des Vertrauens.
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Wer tiefer in das Thema eintauchen möchte:
Lisa Holtmeier veröffentlicht ihre eigene Podcastfolgen und Videos auf YouTube – inspirierend und wissenschaftlich fundiert.
Besonders passend zum Thema dieses Beitrags die Folge «10 Wege, wie Kommunikation deine Gesundheit stärkt».
Dieser Beitrag wurde in Teilen mit Unterstützung einer KI erstellt und von mir redaktionell überarbeitet.
Foto von Karola G auf Pexels.

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