Lachen mit den Augen – Sorgen loslassen durch Gesichtsmimik und den Vagusnerv

Augen-Gesichtspartie, blaue Iris

Wenn wir an Entspannung denken, kommen vielen zuerst klassische Methoden in den Sinn: Atemübungen, Meditation, ein Spaziergang. Was oft unterschätzt wird: Unsere Gesichtsmimik. Sie beeinflusst direkt, wie sicher, ruhig und verbunden wir uns fühlen. Genau hier setzt eine kleine, fast unscheinbare Technik an: «Lachen mit den Augen», beschrieben von Prof. Dr. Gerd Schnack als Teil seiner «Vagus-Meditation».

Die Sorgenfalte – wenn der Alltag Spuren zeigt

Viele Menschen merken Anspannung zuerst im Gesicht: Die Stirn zieht sich zusammen, zwischen den Augenbrauen bildet sich eine kleine Linie, der Blick wird enger. Diese Sorgenfalte ist kein Problem an sich – sie ist ein Hinweis. Ein Zeichen dafür, dass Gedanken kreisen, der Tag eng geworden ist oder der Körper auf «Gefahr» geschaltet hat.

Oft reicht ein sanfter, bewusster Impuls, um dieses Muster zu unterbrechen – und genau dafür ist die folgende Übung ideal.

Warum gerade die Augen?

Die Region um die Augen ist eng mit dem ventralen Vagusnerv verknüpft – dem Teil unseres Nervensystems, der für Beruhigung, soziale Verbundenheit und innere Sicherheit zuständig ist. Das typische «Echt-Lächeln» (im Gegensatz zu einem «Fake-Lächeln») aktiviert genau diesen Bereich der Gesichtsmuskulatur.

Wenn wir gezielt diese Muskeln ansteuern, senden wir ein Signal nach innen: «Du bist sicher. Du darfst loslassen.»

Die Übung: Lachen mit den Augen

Die Methode ist überraschend simpel:

  1. Setz dich aufrecht und entspannt hin.
  2. Blick locker in die Ferne oder schliesse die Augen.
  3. Lass die Spannung im Gesicht los – besonders Stirn, Kiefer und Mund.
  4. Nun spanne minimal die Schläfenmuskeln an und ziehe die Kopfhaut und die Augenbrauen nach oben, so als würdest du jemanden sympathisch anlächeln – ohne Mundlächeln.
  5. Spüre 10–20 Sekunden nach.
  6. Atme bewusst aus.

Es ist ein inneres Lächeln, ein winziger Impuls – aber oft mit spürbarer Wirkung: Die Atmung vertieft sich, der Körper wird weicher, und Gedanken verlieren an Schärfe.

Warum diese kleine Geste so viel bewirken kann

  • Der Vagusnerv reagiert auf soziale Signale – auch wenn sie von uns selbst kommen.
  • Die Übung unterbricht Stressmuster, die oft im Gesicht beginnen (Stirnspannung, angespannte Augen, hochgezogener Kiefer).
  • Sie ist unauffällig – ideal im Alltag, im Büro, beim Warten, im Bus.
  • Sie stärkt das Gefühl von Selbstwirksamkeit: Du kannst deinen inneren Zustand beeinflussen.

Gerade Menschen mit chronischer Belastung oder Autoimmunerkrankungen – zum Beispiel MS – profitieren davon, weil der Vaguszustand direkten Einfluss auf Inflammation, Regeneration und Erschöpfung hat.

Ein kleiner Schritt Richtung Gelassenheit

«Lachen mit den Augen» ist kein Ersatz für tiefere Energieregulation – aber ein verlässlicher Mini-Schalter. Ein Beginn. Ein Zeichen an dich selbst:
«Ich kann mir Sicherheit geben. Ich kann mich beruhigen. Ich bin nicht ausgeliefert.»

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